Vor dem grossen Boom haben wir uns 2012 für ein Hartschalendachzelt Explorer der Fa. James Baroud entschieden. Auch 2019 waren wir immernoch auf einigen Campingplätzen die Attraktion.

Ein Dachzelt zum kurbeln wollten wir nicht, wir verbummeln die Kurbel und was wenn der Kurbelmechanismus den Geist aufgibt? Dann müssen wir das Zelt mit Gewalt zudrücken und beschädigen. In den 8 Jahren Nutzung haben uns die Gasdruckdämpfer und Scharniere nicht einmal im Stich gelassen. Selbst bei starkem Wind an islands Küsten hat es stets sicher gehalten, war immer gut auf und wieder abzubauen.
Die Gepäckwanne bei unserem Explorer Dachzelt ist ja eine nette Idee. Aber wenn es regnet, entpuppt sie sich zu einem Swimmingpool. Die Regenabläufe der neuen Dachzeltgeneration sollen besser sein. Trotzdem am Besten nur wasserfestes darin transportieren und auch nichts zu schweres. Ein geringes Gewicht dankt zum einen das Material vom Dach und auch wegen des hoch und runter heben. 20 Kg über Kopf nach oben reichen hat schon was und wenn man alleine unterwegs ist, wird es nochmal interessanter. Auch muss man bedenken, dass dadurch im Zelt auch eine Einschränkung der Höhe entsteht. Da ein paralellhub Dachzelt von vorneherein keinen Meter Innenhöhe hat zählt dort jeder cm. Wir haben im endeffekt nur ein paar Klapptische darauf transportiert und hätten uns die Gepäckwanne sparen können.
Unser Dachzelt hat eine Breite von 140cm. Das gerade am Kopfende aber die Scharniere vom Dach laufen und damit die Matratze auf 117cm einschränkt war nicht bedacht. Auch dass man Zuhause mal bis an die Kante rutscht oder ein Knie im freien hängt… beim Dachzelt hast du dann die Zeltplane direkt vor der Nase. Gerade bei Kälte und Nässe kann das unangenehm sein.
Und damit bleiben wir gleich mal bei Regenwetter. Nach tagelangem Regen wird alles irgendwann klamm und feucht. Da ist es egal wie gut man Lüftet und ob eine 3D Meschunterlage für die Unterlüftung der Matratze sorgt. Da hilft nur der Sonne entgegen zu fahren oder einen Campingplatz mit Wäschetrockner ansteuern. Je weniger Baumwollmaterial man hat, desto besser. Wir haben den Unterschied von Baumwollbezügen auf dem Kopfkissen zum Material des Schlafsack und der Fleecekuscheldecken extrem bemerkt.

In der Nacht ist das Lüften des Dachzelt unerlässlich. Das Kondesnwasser durch Schwitzen und Atmung wird oft unterschätzt. In einer lauen Sommernacht lässt man gerne alle Fenster offen. Die Fliegengitter stellen sicher das man ungestört schlafen kann. Wenn es kühl und regnerisch ist, kostet es schon etwas Überwindung die Fenster einen Spaltbreit offen zu lassen. Dabei muss auf die Windrichtung geachtet werden damit es nicht ins Zelt regnet. Das ein oder andere mal bin ich Nachts von leichtem Sprühregen aufgewacht. Der Wind hat in der Nacht gedreht., also dieses Fenster weiter zu, und das andere etwas mehr öffnen.
Im Sommer entgehen die Langschläfer einem Hitzestau im Zelt indem man so viele Fenster wie möglich offen lässt. Wenn man dann noch zusätzlich darauf achtet von wo morgens die Sonne ins Zelt scheinen wird und dieses Fenster dann zu lässt, kann bis ungefähr 8-9 Uhr ausschlafen. Vorausgesetzt der Schläfer wird nicht durch die Helligkeit im Zelt geweckt. Das sind unsere Erfahrungen bei ca. 35 Grad Tagestemperaturen.
Mittagsschläfchen oder ein Rückzug wenn Insekten zu sehr plagen ist mit offenen Fenstern und geschlossenen Mückengitter immer sehr angenehm gewesen. Da unser Wagen sehr hoch ist, hatte ich immer das Gefühl das „da oben“ mehr Luftzug herrschte und ein angenehmeres Klima war als wenn man sich auf eine Luftmatratze am Boden legte. Von Krabbel- und Fliegeviechern mal ganz abgesehen.

So ein Dachzelt hat zwar mehrere Eingänge an denen man die Leiter einhängen kann, aber es kann immer nur einer benutzt werden. Einer liegt also immer „vorne“ und muss dann überkrabbelt werden wenn die Person, die hinten liegt, mal aus dem Zelt will. Interessant für alle die Nachts hin und wieder das stille Örtchen aufsuchen. Auch wer eine Markise am Auto befestigt, sollte darauf achten welche Seite er für den Ein- & Ausstieg aus dem Zelt nutzen möchte.
Das Öffnen geht sehr schnell und leicht. Das Schliessen hingegen kann für eine einzelne Person schwierig werden. Selbst gestandene Mannsbilder können da an ihre Grenzen kommen. Kleine Hinweise: bei uns wurden die Schlafsäcke mittig, leicht nach oben gezogen (wegend er Gepäckwanne) und einmal umgeschlagen hingelegt. Kopfkissen dann darüber (nicht drauf) angeordnet. Fenster und Fliegengitter eine Handbreit offen lassen. Wenn beim herabziehen die Oberschale zu weit nach vorne kommt, am besten nochmal neu ansetzen. Handelt es sich nur um ein paar cm kann man die Oberschale auch ein wenig nach hinten drücken, damit dann die Laschen greifen. Ein paar findige Menschen haben sich auch einen Gurt gebastelt und hängen diesen erstmal ein, bevor sie dann die letzen cm runterziehen zum schliessen. Die Sicherungsstifte gehen manchmal etwas schwer. Wenn man die Metallklappe nochmal etwas öffnet geht es leichter und wer mit Handschuhen arbeitet, dem drückt es nicht so auf die Fingerkuppen.

Wir konnten unsere Schlafsäcke, 40×80 Kopfkissen und eine Fleecedecke immer im Dachzelt transportieren. Die Leiter hingegen haben wir mit ins Fahrzeug genommen. Das ewige gescharre auf dem Boden der Hartschale und auch der Dreck der manchmal an den Sprossen und Füssen der Leiter hing, wollten wir nicht haben. Die Sprossen der Leiter könnten für Barfussgänger evtl. etwas schmal sein und an den Fusssohlen drücken. Damit die Sprossen in feuchtem Zustand nicht so rutschig sind, haben wir diese mit Antirutschklebeband beklebt. Dafür kratzt es nun an den Beinen wenn man rauf- und runtersteigt.
Die Leitern gibt es meistens in 2 Längen. In der Regel werden die kurzen Leitern für „normale“ PKW ausgeliefert. Weil man ja immer denkt sein Fahrzeug ist normal, achtet einfach auf die Höhe, so vermeidet ihr eine extra Wartezeit bis die lange Leiter geliefert wird .
Weiter Erfahrungen teile ich mit euch beim Teil 2
und mehr zum Zelt an sich gibt es hier

2 Kommentare ›