Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth


Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth  http://moedlareuth.de/

Die Amerikaner nannten es »Little Berlin«, dieses Dorf am Ende der Welt. In Mödlareuth gab es eine Mauer, aber keinen Checkpoint. Über 37 Jahre lang war es auf legale Weise nicht möglich, die Grenze zu überschreiten, hier war es verboten, von Ost nach West zu winken oder zu grüßen.

Entlang der Demarkationslinie wurde ein 10 m breiter Kontrollstreifen angelegt, bei dessen Betreten von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden konnte. Die DDR ließ das grenznahe Hinterland in einen 500 m breiten Schutzstreifen und eine 5 km tiefe Sperrzone unterteilen. Höhepunkt der Anstrengungen, die eigenen Bürger vor dem »Imperialismus« zu schützen, bildete der Bau der 700 m langen, 3,30 m hohen Betonsperrmauer. 1966, fünf Jahre nach dem Mauerbau in Berlin, wurde sie in wenigen Wochen aus Betonfertigteilen errichtet. Am 9. Dezember 1989, genau einen Monat nach dem Fall der Mauer in Berlin, wurde der Grenzübergang in Mödlareuth eröffnet.    

Das Dorf Mödlareuth stellt heute noch ein »Kuriosum« dar – die eine Hälfte bayerisch, die andere thüringisch. Der Tannbach bildet die Landesgrenze zwischen den beiden Freistaaten Bayern und Thüringen. Unterschiedliche Fahrzeugkennzeichen, Postleitzahlen und Telefonvorwahlen sind äußere Zeichen dieser Verwaltungsgrenze. Zwei Bürgermeister kümmern sich um das Wohl der 50 Einwohner, deren Zugehörigkeit schon am Gruß zu erkennen ist: »Grüß Gott« auf der einen, »Guten Tag« auf der anderen Seite. Doch heute gestaltet man den Alltag wieder gemeinsam, feiert zusammen die Feste. 

Kategorien:Ausflugsziele

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